Greyhounds in Irland

In Deutschland, Österreich...¹ und weiteren europäischen Nachbarnländern leben Greyhounds in der Regel 12-13 Jahre lang.
In Irland leben sie durchnittlich 3-4 Jahre. Und für Einige ist noch weniger Zeit bemessen.

Wir reden über die Racing Greyhounds. Sie fragen sich, warum diese Kurzlebigkeit? Ob sie an böse Krankheiten leiden? Nein, krank sind sie nicht, sogar im Gegenteil, irisches Blut hält sich qualitativ welweit an der Spitze. Bedroht werden sie durch Menschen, beziehungsweise mit der Stellungnahme von Majorität² zu diesen edlen Windhunden. Laut der Legislative sind sie hier nämlich der (landwitschaftliche) Nutztiere gleichgestellt.

Und wie es praktisch vorzustellen ist:

1. WELPENWURF

• Anzahl: 6-8 Welpen
• man trägt sie ins Zuchtbuch ein
• sie bleiben bei dem Züchter im Kennel³
• in der Regel werden sie gut verpflegt, denn ohne gute Pflege können keine potenzionell gute Hunde entstehen
• Zeitraum: ca. bis 1. Lebensjahr
• einige Welpen sind in dieser Zeit an die kunftigen Besitzer verkauft

2. JUNGE HUNDE, sgn. „SAPLINGS“

• Alter ca. 12-14 Monate
• Zeit einer harten Differenzierung
• fangen mit Training und mit den ersten Trainingslaufen an
• Einige sind aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich -> sie sind fortgeschafft⁴
• die „besseren“, schnelleren a und geschickteren gewinnen somit das Recht auf weitere Existenz
• es geht weiter mit Training
• in der Regel werden sie gut verpflegt

3. DIE RENNHUNDE

• Alter ca. 2-4 Jahre
• sie bekommen eine Lizenz
• Einige sind in diesel Zeit an weitere Besitzer verkauft (ein Teil davon geht über Kanal nach Grossbritannien.)
• sie trainieren
• in der Regel werden sie gut verpflegt, denn ohne gute Pflege können sie keine gute Leistung erbringen
• zu Sieger wird nur ein Paar von den tausenden Hunden, die in der Saison an Rennen teilnahmen

4. EX-RENNER = RETIRED RACING GREYHOUNDS

• Alter ca. 3-4 Jahre
• sie trainieren nicht mehr
• sie rennen nicht mehr
• Einige qualifizieren sich durch das Erfolg an der Rennbahn für Deckrüden bzw. Zuchthündinen = Anspruch auf ein Paar weitere Jahre der Existenz; sie sind nur ein winzig kleiner Anteil des Ganzen

Und die Restlichen?

Ausgedient, nicht mehr zum Gebrauchen. Sie enden aber nicht als Haushunde. Das ist in Irland anderen Rassen eingeräumt. Greyhounds enden sehr traurig.
Viele sterben in der Tötungsstationen, die hier dog pound genannt werden. (Falls sie gefunden sind, haben sie hier fünf Tage vom Leben vorbehalten. Falls der Hund von seinem Besitzer in die Tötungsstation gebracht worden ist, darf solcher Hund unmittelbar eingeschläfert werden ohne Anspruch auf eine Wartefrist.).
Manche Hunde sind von deren Besitzer auf eine Art von Warteliste einer der weniger Tierheime gesetzt, wobei aber diese Tierheime praktisch keine Chance haben, für die Greyhounds in Irland Familien zu finden...
Und weil die Warteschlange sehr lang ist, verlieren einige Besitzer schon im Laufe des Warteprocesses die Gedult und Hunde sind fortgeschafft⁴ worden. Ein grosser Anteil diesen Greyhounds wird nie von den Besitzer auf irgendeine Warteliste gesetzt (es gibt kein Gesetz, das dies Verfahren verordnen würde)…
Einige enden im Besitz von einer bestimmten ethnischen Gruppe, die in Island quasi Nomadenleben führt...

Vermittlung von Greyhound

Adoption… Das Wort kennt man in diversen Zusammenhängen. Adoption, das ist auch die internationalle Antwort sowohl auf "Kurzlebigkeit“ als auch auf die traurige Augen.
Uns ist es bewusst, dass die Lösungen man vorallem in den betreffenden Ländern suchen muss. Wir wissen auch, dass dies auch Schritt für Schritt möglich wird. Auch die Leute dort fangen langsam an zu verstehen… und es kommen (sehr) langsam kleine Änderungen. Aber genau so wie ein Baum nicht über die Nacht wachsen kann, Gesinnungsänderung und die allgemeine Einstellung der Gesellschaft ändert sich gemächlich. Oft dauert so was eine-zwei Generationen lang. Und manchmal ist ein Impuls vom Aussen notwendig.

Zum Glück und auf keinen Fall sind wir nicht die einzige Organisation Europas, die sich mit dieser Problematik beschäftigt. Wir wollen und können nicht darauf warten, bis diese Länder „ihr Problem irgendwie alleine Lösen“.
Soviel Zeit haben nämlich diese Wunderschönen Augen, die im Moment vom Todesurteil bedroht sind, nicht. Im Gegenteil, die Frist, die ihnen vom irgendjemand bemessen wurde, ist schrecklich kurz. Und inzwischen werden noch sehr viele von diesen langbeinigen Schönheiten geboren, gross geworden und „ausgemustert“. Wir fürchten vor der Zahlen.
Wir wollen und akzeptieren nicht, dass Tausende Greyhounds jährlich sterben, weil das System fallsch eingestellt ist! Alleine können sie sich aus dieser Lage nicht helfen. Sie brauchen unsere Hilfe.

Und Sie, liebe Hundefreunde? Haben Sie noch etwas Platz zim Herz und am Sofa? Als Couchpotatoes brauchen sie nicht viel Platz, das sichern wir Ihnen zu:-)

¹ Wir möchten darauf hinweisen, dass die beschriebene Probleme sich auf die Situation in Irland beziehen. Bei uns und in den Nachbarnländern ist die Zucht und Rennen auf einem ganz anderen Niveau. Es geht um Hobby, mit dem sich die Liebhaber dieser Rasse beschäftigen. Solche Greyhound Züchter und Besitzer schätzen wir sehr, wir sind immer zu einem Dialog bereit und es freut uns vorallem, dass wir unter denen Freunde haben, die die Idee von „Great Hounds in Need“ unterstützen und uns auf verschiedenen Wegen helfen. Danke schön!

²Natürlich auch in Irland leben Leute, deren Greyhounds am Herzen liegen. Ob es sich um Leute und Gruppen aus dem Tierschutz, Personen aus dem Retired Greyhound Trust oder um dortige Züchter und Trainer, die bei dem Adoptionprozess helfen, handelt, wir schätzen sie alle und auch die Tätigkeiten, die zu der Verbesserung der Situation führen sollten, sehr. Wir glauben, dass die Zahl von solchen Leuten mit der Zeit wächst.

³hier Zuchtstation, kann aber auch Hundehütte etc. bedeuten.

⁴damit meinen wir entsorgen = meistens einschläffern lassen.

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